Votum Ergänzung Biodiversität in der BNO
Geschätzte Anwesende
Wir danken dem Stadtrat und der Verwaltung für die positive Aufnahme unseres Vorstosses. Weil ihr bereit seid, die gesetzlichen Grundlagen für die Biodiversität auf der übergeordneten Ebene zu verbessern, haben wir uns auch entschieden, unser Postulat für die Schaffung von einem Reglement zurückzuziehen. Es scheint uns sinnvoll, die beschränkten Ressourcen vom Stadtbauamt zuerst auf die übergeordnete Ebene zu konzentrieren. Falls nötig, würden wir denn zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf die Schaffung von einem Reglement zurückkommen.
Ich möchte gerne noch kurz auf zwei andere Punkte hinweisen, die in der Botschaft stören:
1. Es wird v.a. der Baumschutz erwähnt. Der ist ja bereits schon seit längerer Zeit ein Thema. Die Verwaltung ist daran, das zu bearbeiten, was wir sehr begrüssen. Wir wissen aber alle, dass es schon kontroverse Diskussionen bzgl. Baumschutz gegeben hat (auch hier im Rat). Es könnte also noch einen Moment dauern, bis wir da eine mehrheitsfähige Lösung haben.
Neben den Bäumen gibt es aber noch ganz viele andere, mögliche Massnahmen, die genauso gut und wichtig sind und angesichts der Klimaerwärmung immer wichtiger werden. In der Begründung unserer Motion haben wir ja schon ein paar Themen mit Beispiellösungen aus anderen Gemeinden aufgelistet, u.a. ökologische Ausgleichsflächen, Unterbauungs-ziffern oder Bodenversieglungen. Oder, ergänzend dazu, z.B. das Vermeiden unnötiger Lichtemissionen und die Vernetzung von Lebensräumen.
Es ist uns darum ein grosses Anliegen, dass man die Massnahmen, die man schneller umsetzen kann, und wo man schneller positiven Auswirkungen auf die Biodiversität und auf die Aufenthaltsqualität im Siedlungsraum erzielen kann, dass man diese Massnahmen nicht zu lange durch das Thema Baumschutz blockiert.
Mit dem Faktor Zeit hängt nämlich auch mein 2. Punkt zusammen:
Wir haben es von Vreni Jean-Richard in ihrem Votum gehört. Die Spirale vom Artenschwund dreht sich leider immer schneller. Laut BAFU sind in der Schweiz bereits mehr als ein Drittel von allen Arten gefährdet, und bei uns im Mittelland ist es besonders gravierend. Schnelles Reagieren ist also gefragt.
Der Prozess für Revisionen ist aber lang, und darum wäre es sehr wichtig, dass diese Teilrevision für die Biodiversität nicht erst 2027, sondern so bald wie möglich an die Hand genommen wird. Wir hoffen auch, dass sie diesmal mit mehr Mut und mit mehr Voraussicht angegangen wird als die letzte Gesamtrevision. In diesem Sinne sind wir gespannt und freuen uns auf die konkrete Umsetzung unseres Vorstosses.
Danke für die Aufmerksamkeit.